Vollblut-Vater und Vollzeit-Student
Markus Ernst bringt sein Studium zum Brau- und Getränketechnologen mit dem Alltag einer vierköpfigen Familie unter einen Hut. Das Deutschlandstipendium entlastet den 32-Jährigen finanziell und eröffnet ihm ein vielversprechendes Netzwerk.
Markus Ernst bringt sein Studium zum Brau- und Getränketechnologen an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit dem Alltag einer vierköpfigen Familie unter einen Hut. Das Deutschlandstipendium entlastet den 32-Jährigen und seine Frau finanziell und eröffnet ihm ein vielversprechendes Netzwerk.
„Es gibt sicherlich Einfacheres, als Familie und Studium miteinander zu vereinbaren“, sagt Deutschlandstipendiat Markus Ernst. Er muss es wissen: Denn der Vater von zwei kleinen Töchtern studiert im fünften Semester Brau- und Getränketechnologie. Den Spagat zwischen Familienleben und Studium meistert er täglich aufs Neue. Wie er das schafft: „Meine Frau hält mir den Rücken frei und letztlich ist alles eine Frage der Organisation.“ Schmunzelnd fügt er hinzu: „Und wenn die Kinder morgens mitspielen, dann bin ich auch pünktlich in der Uni.“
Das Studium als Weiterentwicklung
Vor seinem Studium war Markus Ernst Soldat, machte im Rahmen dessen eine Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten und wurde hauptsächlich in der Lebensmittel- und Trinkwasseranalytik eingesetzt. „Als meine Dienstzeit endete, wollte ich mich beruflich weiterentwickeln und gerne studieren.“ Um gute Jobchancen zu haben, wählte er ein Studium, das auf seiner Ausbildung aufbaut. Für das Deutschlandstipendium bewarb er sich, um das Budget der vierköpfigen Familie aufzubessern. „Gerade hier im Raum München würden wir nur mit dem Gehalt meiner Frau nicht auskommen“, sagt Markus Ernst. Die monatlich 300 Euro, die er als Stipendiat erhält, sind für ihn und seine Frau eine wichtige Unterstützung. Deshalb ist er froh, dass beim Deutschlandstipendium nicht allein die Noten berücksichtigt werden. „Daraus allein kann man nicht herauslesen, was eine Person ausmacht. Dazu gehören auch soziale Verpflichtungen. Damit meine ich nicht nur die Elternschaft, sondern beispielsweise auch das Pflegen von Angehörigen oder soziales Engagement“, sagt er. Darüber hinaus ist er dankbar, dass auch ältere Studierende mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden können. Markus Ernst sagt: „Die meisten Stipendien richten sich an junge Leute. Für mich kamen deshalb nicht viele Fördermöglichkeiten infrage.“
Die Zukunft vorausschauend planen
Familie Ernst hat sich so organisiert, dass Vater Markus die zwei und vier Jahre alten Töchter morgens zur Tagesmutter und in den Kindergarten bringt. An manchen Tagen kommt er dann auch erst spät heim. „Da haben meine Kinder nicht ganz so viel von mir“, sagt er. Die Entscheidung für ein Studium bereut er jedoch nicht, denn für Getränke interessiert sich Markus Ernst schon lange. Er hat drei Fortbildungen zum Bier-, Wasser- und Teesommelier gemacht und gibt selbst Kurse an der Volkshochschule. Sein Studium wird Markus Ernst voraussichtlich in rund einem Jahr abschließen. Für einen Familienvater, der vorausplanen muss, ist das gar nicht so lange hin. Deshalb ist der Kontakt zu seinem privaten Förderer, der Stiftung Institut Romeis, auch aus beruflicher Sicht spannend. „Was sie machen, verbindet eigentlich die Inhalte meiner Ausbildung mit meinem Studium“, sagt Markus Ernst. Mit den beiden Geschäftsführern tauscht er sich seit dem ersten Kennenlernen auf der Stipendienvergabefeier regelmäßig aus. Diese Möglichkeit empfindet der Familienvater als Bereicherung: „Durch das Deutschlandstipendium wird man eben auch Teil eines interessanten Netzwerkes.“
Stand: Dezember 2018