Ein Berg an Möglichkeiten
Die Bergbautradition seiner Heimatregion hat Philipp Pölzing geprägt. Ein Grund, warum seine Wahl auf den Studiengang Geotechnik und Bergbau fiel. Das Deutschlandstipendium fördert für den Thüringer viele Netzwerk-Möglichkeiten zu Tage.
Die Bergbautradition seiner Heimatregion hat Deutschlandstipendiat Philipp Pölzing früh geprägt. Ein Grund, warum seine Wahl auf den Studiengang Geotechnik und Bergbau an der TU Bergakademie Freiberg fiel. Das Deutschlandstipendium ist für den Thüringer eine unschlagbare Kombination und fördert viele Netzwerk-Möglichkeiten zu Tage.
Von Freiberg über Hamburg nach Süddakota in den USA: Mit seinem Studienfach „Geotechnik und Bergbau“ kommt Deutschlandstipendiat Philipp Pölzing aus Thüringen ganz schön in der Welt herum. Der 23-Jährige studiert im neunten Semester an der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau der TU Bergakademie Freiberg (TU BAF). Aktuell absolviert er ein Praktikum in einem Hamburger Ingenieurbüro für Geotechnik und plant sein Auslandssemester, zu dem er im Januar 2018 nach Rapid City aufbrechen wird. Die ehemalige Goldgräber-Stadt an den Ausläufern des US-amerikanischen Gebirgszuges Black Hills ist Partnerstadt von Apolda im mittelthüringischen Landkreis Weimarer Land, der Heimat von Philipp Pölzing.
Inspiration in der alten Silberstadt Guanajuato
Die Region Mitteldeutschland, in der der Deutschlandstipendiat aufgewachsen und zuhause ist, ist stark vom Bergbau geprägt. Das hat auch Philipp Pölzing beeinflusst. Erzbergbau im Erzgebirge, Braunkohlenbergbau in der Lausitz, Kali- und Salzbergbau im Werra-Revier – für ihn ein Eldorado. „Gesteine und Mineralien haben mich schon in der Kindheit fasziniert“, erzählt er. Seine Eltern, beide Geologen, weckten bei ihm früh Interesse für ihr Fachgebiet. Zu den Familienurlauben auf der Insel Elba gehörte das Sammeln von Mineralien, an der Kreideküste Rügens wurde nach Fossilien gefahndet. Den endgültigen Ausschlag für die Wahl des Studienfachs gab allerdings ein Ausflug in die Silberstadt Guanajuato im mexikanischen Hochland während eines Sprachaufenthaltes nach dem Abitur. „Dort wurden alte Bergwerksstrecken in ein sehr beeindruckendes unterirdisches Tunnelsystem einbezogen. Durch dieses wird nun ein Großteil des Verkehrs unter der Stadt geführt“, schildert er. Dermaßen inspiriert, zog es Philipp Pölzing zum Studium nach Sachsen an die TU BAF. An der heute ältesten montanwissenschaftlichen Hochschule der Welt ist die Bergbautradition der Region allgegenwärtig. Philipp Pölzing erzählt: „Als eine von sehr wenigen Hochschulen weltweit verfügt sie über ein eigenes Forschungs- und Lehrbergwerk.“
Ein vorbildliches Patenschaftsmodell
Die Faszination für sein Fach kann Philipp Pölzing dank des Deutschlandstipendiums in aller Konzentration auf das Wesentliche vertiefen: „Es ist einfach eine großartige Sache. Das Deutschlandstipendium entlastet mich zum einen finanziell, zum anderen ermöglicht es mir, Praxiserfahrungen zu sammeln“, schwärmt er. „Diese Kombination ist unschlagbar.“ Bei seinen Förderern, der Vattenfall Europe Mining AG und aktuell der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG), hat Philipp Pölzing bereits mehrere Praktika im Braunkohlenbergbau im Bereich Geotechnik absolviert. Auch seine Studienarbeit über 3D-Tagebaukippenmodellierung verfasste er bei der LEAG. Von der starken ideellen Unterstützung seines Förderers ist Philipp Pölzing begeistert: „Das dort etablierte Patenschaftsmodell ist vorbildlich. Ich profitiere enorm vom Austausch mit meiner Patin, der Leiterin der Fachgruppe Bodenmechanik, Frau Regine Grosser. Sie ist immer ansprechbar und steht mit Rat zur Seite. Auch die regelmäßigen Netzwerktreffen empfinde ich als enorme Bereicherung.“ Einmal im Semester lädt die LEAG ihre Geförderten in ihr Qualifizierungszentrum im brandenburgischen Lübbenau ein: „Bei den Veranstaltungen stellt sich das Unternehmen vor, es gibt Fachvorträge, teambildende Maßnahmen und Exkursionen zu ausgewählten Objekten der LEAG, wie dem Kraftwerk Schwarze Pumpe. Natürlich bleibt auch viel Zeit zum Kennenlernen und Austausch mit den Stipendienpaten“, erzählt Philipp Pölzing. Für ihn sind diese persönlichen Kontakte im Hinblick auf seine spätere Karriere ganz klar ein Wettbewerbsvorteil. Auch sein geplantes Auslandssemester dürfte seinem weiteren Weg zuträglich sein. Auf seine Zeit an der „South Dakota School of Mines and Technology“ freut er sich jedenfalls sehr. Denn dort blickt man – wie in seiner Heimat – ebenfalls auf eine lange Bergbautradition zurück.
Stand: Februar 2018