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Vier Wege, um neue Fördernde zu gewinnen

Wie findet man Privatpersonen, denen junge Talente ein Anliegen sind? Wir haben mit drei Hochschulen gesprochen, die uns ihren individuellen Weg der Ansprache gezeigt haben – von der Plakatkampagne bis zum Video.

Wie findet man Privatpersonen, denen junge Talente ein Anliegen sind? Wir haben mit drei Hochschulen gesprochen, die uns ihren individuellen Weg der Ansprache gezeigt haben – von der Plakatkampagne bis zum Video.

1. Die Plakatkampagne

„Danke für 10 Jahre Deutschlandstipendium in Hildesheim!“ – die Botschaft am Rathaus war nicht zu übersehen. Was sie mit ihrer Kampagne erreicht haben, erzählen Daniela Zwicker von der Hochschule Hildesheim für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und Markus Langer von der Stiftung Universität Hildesheim.

„Das war wahnsinnig groß, das konnte man nicht verpassen“, schwärmt Daniela Zwicker. Sie und Markus Langer riefen die Kampagne „Danke für 10 Jahre Deutschlandstipendium in Hildesheim!“ ins Leben. Schauplatz war das Rathaus, das von April bis Mai 2021 für die Kampagne zur Verfügung stand.

Das Ziel der gemeinsamen Aktion: das Deutschlandstipendium in die Zivilgesellschaft tragen und insbesondere in Pandemiezeiten auf den großen Wert der mentalen und finanziellen Unterstützung für Studierende aufmerksam machen. Es funktionierte – die lokalen Medien griffen die Aktion auf: „Stipendienstadt Hildesheim“ titelte die Presse oder „Neuer Rückenwind für Studenten“.

Die beiden Hochschulen gingen mit einem positiven Fazit aus der Kampagne: Neben gewonnenen Förderoptionen stärkte die Aktion auch das Wir-Gefühl von Stipendiatinnen und Stipendiaten, Fördernden und Hochschulen.

2. Das Kaltadress-Mailing

Wie schafft man es in die Küchen und Wohnzimmer der Bürgerinnen und Bürger? Ganz einfach: mit einem Kaltadress-Mailing. Bianca Weides von der Universität Köln über einen klassischen und gleichzeitig effektiven Weg der Ansprache.

Deutschlandstipendium-Werbung der Uni Köln: lächelnde Frau betitelt mit: "Sorgen Sie für gute Aussichten!"
Ein Teil des Kaltadress-Mailings: das Faltblatt zum Deutschlandstipendium © Universität Köln

„Sorgen Sie für gute Aussichten“ steht in sonnengelber Schrift auf den Broschüren zum Deutschlandstipendium. Rund 8.800 Broschüren und Anschreiben verteilte die Universität Köln an die Haushalte Kölns und Umgebung.

Im Fokus standen vermögende Privatpersonen oder kleine Familienhaushalte, die als Fördernde gewonnen werden sollten. „Der Absender Universität wird als seriös eingestuft und nicht als Werbemaßnahme – das war unser Vorteil“, so Bianca Weides. 72 neue Förderkontakte konnte die Universität knüpfen, 50 von ihnen spendeten unmittelbar – ein Zeichen des Vertrauens.

Vertrauen, von dem die Geförderten direkt profitierten. So schrieb ein Stipendiat in seinem Motivationsschreiben zur Weiterbewilligung des Stipendiums: „Mein Fahrplan für die Zukunft steht noch nicht fest. Aber über eine Sache bin ich mir sicher: Ich erlebe aus erster Hand, wie wertvoll dieses Stipendium ist.“

3. Die Videoansprache

Ohne das Deutschlandstipendium wären sich die Ärztin Esther Hoffmann und die Biologie-Studentin Helena Feist vermutlich nie begegnet. Wie beide vom Stipendium profitieren, erzählt ein Video der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Was das Medium Film für die Ansprache von Fördernden besonders macht, weiß Anja Noky.

Mit einer Filmagentur produzierte die Universität eine Kurzfilm-Reihe, die verschiedene Perspektiven des Deutschlandstipendiums beleuchtet.

„Mit dem Medium Film kann man mehr transportieren als mit einem Plakat oder Bild“, sagt Anja Noky von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Um Motive und Emotionen herauszuarbeiten, ist das Video daher eine sinnvolle Herangehensweise“. Mit der Stipendienpartnerschaft zwischen Universitätsprofessorin Dr. med. Esther Hoffmann und der Stipendiatin Helena Feist erzählt der Film eine Geschichte, die zum Nachahmen motiviert: „Wir wollten eine Art Vorbildfunktion vermitteln, sodass jemand sagt: ‚Das klingt gut. Da kann ich tolle Kontakte knüpfen und interessante Leute kennenlernen, die ich fördern kann. Außerdem tue ich etwas Gutes.‘“.

Hier kann man sich das Video online anschauen.

4. Der persönliche Kontakt

Förderbeziehungen zu festigen und Wertschätzung auszudrücken, ist Teil des Deutschlandstipendiums. Und das geht am besten im persönlichen Gespräch. Davon ist Daniela Zwicker von der Hochschule Hildesheim für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) überzeugt.

Drei Frauen und zwei Männer stehen vor der Grünfläche vor einem Gebäude. Ein Mann präsentiert ein Schriftstück.
Ein persönliches Danke an die Bürgerinitiative PRO HOCHSCHULE © HAWK Pressestelle

Seit 10 Jahren unterstützen einige (Privat)-Fördernde das Deutschlandstipendium – Grund genug, sich einmal besser kennenzulernen. Dafür gab es neben einem großen Dankeschön der Hochschule auch eine Ehrenurkunde – und Zeit für ein persönliches Gespräch.

„Diese Gespräche haben die Förderungen gefestigt. Viele sind bis heute dabei, einige haben die Förderungen sogar ausgebaut“, berichtet Daniela Zwicker.

Die Hochschule ging mit einem positiven Fazit aus den Ehrentreffen heraus und bezeichnet die Kampagne als sehr erfolgreich. Ihr Fazit: Der persönliche Kontakt zu den (Privat)-Fördernden festigt die Förderbeziehungen.