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„Gute Lehrkräfte sind ein Pfund für jede Gesellschaft“

An der Universität Erfurt werden die Grundschullehrkräfte von morgen ausgebildet. Eine wachsende Zahl der Studierenden profitiert bereits vom Deutschlandstipendium. Warum sie noch mehr Förderer gewinnen will, erläutert Prof. Dr. Regina Möller.

An der Universität Erfurt werden die Grundschullehrerinnen und -lehrer von morgen ausgebildet. Eine wachsende Zahl der Studierenden profitiert bereits vom Deutschlandstipendium. Warum sie gerne noch mehr Förderer für die Unterstützung von Lehramtsstudierenden gewinnen würde, erläutert die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Regina Möller im Interview. 

Welchen Stellenwert hat das Lehramtsstudium an Ihrer Hochschule? 

Das Lehramtsstudium hat bei uns einen hohen Stellenwert. Das sieht man schon allein an den Anmeldezahlen: Wir haben über mehrere Jahre hinweg zum Wintersemester zwischen 220 und 240 Lehramtskandidatinnen und -kandidaten aufgenommen. Da sich an den Grundschulen für die nächsten Jahre ein Lehrkräftemangel abzeichnet, haben wir in Thüringen schon reagiert und im vergangenen Wintersemester auf 314 Plätze aufgestockt. 

Warum ist Ihnen die Förderung von Lehramtsstudierenden ein Anliegen?

Grundschullehrer werden in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterschätzt. Dabei sind sie diejenigen, die bei ihren Schülern den Grundstein für Schlüsselqualifikationen wie Fleiß und Ordnung legen. Grundschulen auch personell sehr gut auszustatten, ist deshalb wichtig, um den Schülerinnen und Schülern einen guten Start ins Schul- und Berufsleben zu geben. Das ist ein Pfund für jede Gesellschaft. 

Welche Rolle spielt dabei das Deutschlandstipendium?

Das Deutschlandstipendium ist ein wichtiges Instrument, weil es den Studierenden finanziell den Rücken freihält. Sie müssen nebenbei nicht arbeiten und können die gewonnene Zeit verstärkt in studienbegleitende Kinder- und Jugendprojekte stecken. Das hat wiederum eine positive Wirkung auf ihr Studium und ihr späteres Berufsleben, da sie durch solche Projekte früh verstehen, was Bildungsprozesse bedeuten. Darüber hinaus hat das Deutschlandstipendium den Anstoß dafür gegeben, öffentlich-private Partnerschaften im Bildungsbereich sichtbar zu machen. 

Ist es eine Herausforderung, private Förderer für die Unterstützung Ihrer Lehramtsstudierenden zu gewinnen? 

Für eine geisteswissenschaftliche Hochschule wie die Universität Erfurt ist die Akquise nicht einfach. Ich denke, Hochschulen mit technischer Ausrichtung haben es da etwas leichter. Hinzu kommt, dass wir hier in Thüringen leider keine große Industrie und somit auch keine Großspender haben. Die hier ansässigen Firmen aus der Metall- und Elektroindustrie fördern eher in ihrer Branche. Dabei ist das Deutschlandstipendium nicht nur eine sehr gute Fördermöglichkeit. Es ist zugleich hervorragend geeignet, die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Damit wird auch der Standort Thüringen insgesamt gestärkt. 

Wie wollen Sie potenzielle Förderer überzeugen?

Wir wollen ihnen die Bedeutung von Grundschullehrern klarmachen. Denn diese sind es, die bei den Schülerinnen und Schülern die Weichen für den weiteren Bildungsweg stellen. Im Fach Sachunterricht wird damit begonnen, viele unterschiedliche Wissensbestände aufzubauen. Grundschullehrer können zum Beispiel durch kleine Experimente früh Interesse und Neugier für die verschiedensten Bereiche wecken. Letztendlich tragen sie dadurch zur Ausbildung und Sicherung unserer zukünftigen Fachkräfte bei. Deshalb hoffen wir auch, dass wir im nächsten Jahr noch mehr Studierende fördern können. 

Stand: März 2018