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Frischer Wind im Norden: Die HAW Hamburg nimmt Kurs auf Deutschlandstipendien

Die HAW Hamburg führt zum kommenden Wintersemester das Deutschlandstipendium ein. Bis zu 50 Stipendien sollen vergeben werden. Bisher hatte es in der Hansestadt bundesweit die wenigsten Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten gegeben.

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) führt zum kommenden Wintersemester das Deutschlandstipendium ein. Bis zu 50 Stipendien sollen vergeben werden. Damit nimmt das Deutschlandstipendium in Hamburg Fahrt auf. Bisher hatte es in der Hansestadt bundesweit die wenigsten Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten gegeben.

HAW Hamburg
Die HAW Hamburg führt das Deutschlandstipendium ein. © HAW

„Wir haben jetzt eine großartige Möglichkeit, auch Studierenden mit außergewöhnlichen Lebenswegen finanzielle Unterstützung anbieten zu können“, sagt Heike Voigt. Gemeinsam mit Dr. Mathias Stein koordiniert sie die Einführung des Deutschlandstipendiums an der HAW Hamburg. „Das Deutschlandstipendium wertet unsere Hochschule auf“, findet Mathias Stein. „Damit wird die HAW Hamburg interessanter für begabte Studierende.“ 

Fördern ist Chefinnensache
Diese Entwicklung ist der Hochschulleitung zu verdanken. Prof. Dr. Jaqueline Otten, seit vergangenem Jahr Präsidentin der HAW Hamburg, hat es gleich zur Chefinnensache erklärt. Sie ist von dem Förderprogramm überzeugt und hat das erste Stipendium gleich selbst übernommen. Darüber hinaus ist es ihr ein persönliches Anliegen, potentiellen Förderern die Möglichkeiten des Deutschlandstipendiums zu erläutern: Der Kontakt zu den Studierenden und damit zu potentiellem Spitzennachwuchs beispielsweise. Oder die Tatsache, dass das gespendete Geld zu 100 Prozent an die Studentinnen und Studenten geht und nicht für Verwaltungsausgaben genutzt wird. Zwar verfügt die Hochschule bereits über einen engen Praxisbezug und gute Verbindungen zur Wirtschaft, doch sollen diese in Zukunft weiter vertieft werden. „Wir sind jetzt schon breit aufgestellt bei den Förderern, von Firmen über Privatpersonen bis hin zu Stiftungen und Vereinen“, erläutert Mathias Stein.

Wird die Hansestadt aufholen?
Das Engagement, mit dem Jaqueline Otten, Heike Voigt und Mathias Stein gemeinsam mit der Stiftung HAW Hamburg das Deutschlandstipendium anschieben, setzt ein wichtiges Zeichen in der Hansestadt, wo es bisher nur wenige Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten gab. Das soll sich nun ändern. „Als zukunftsorientierte Hochschule setzen wir auf eine Kultur des Unterstützens“, sagt Heike Voigt. „So entwickeln wir ein anderes Standing. Dieser Aspekt unseres Ansehens hat uns bislang gefehlt.“

Ursprünglich wollten die drei großen Hamburger Hochschulen, die Universität, die HAW Hamburg und die Technische Universität gemeinsam das Deutschlandstipendium umsetzen. „Wir haben als Hochschule für angewandte Wissenschaften aber eine ganz andere Ausrichtung als die anderen Hochschulen und ganz andere Kontakte zur Wirtschaft“, erläutert Mathias Stein. „Nun setzen wir passend zur HAW Hamburg die Schwerpunkte.“ Mit der HAW Hamburg führt auch die Technische Universität das Deutschlandstipendium zum Wintersemester 2015/2016 ein. An der Universität Hamburg wird seit dem 1. Januar 2015 gefördert.

Die HAW ist bereit
An der HAW Hamburg haben Heike Voigt und Mathias Stein die Einführung akribisch geplant und organisiert. Bevor es an die Festlegung des Auswahlverfahrens ging, haben sie sich Tipps von anderen Hochschulen geben lassen. An der HAW Hamburg werden die Bewerberinnen und Bewerber den einzelnen Fakultäten zugeordnet. So können die Leistungen der Studierenden nach Ansicht der Organisatoren leichter und gerechter verglichen werden. Es werden aber nicht nur Noten bewertet. Punkte für ehrenamtliches Engagement und einen ungewöhnlichen Lebenslauf oder Bildungsweg zählen ebenfalls. Wer schließlich angenommen wird, entscheidet eine Kommission, die von Lehrenden und Studierenden gebildet wird.

„Wir sind natürlich gespannt darauf, wie viele Bewerberinnen und Bewerber es geben wird“, sagt Heike Voigt. Die Studierenden auch mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, gehört ihrer Meinung nach auch zu den Aufgaben einer Hochschule. Sie freut sich vor allem für die Studentinnen und Studenten aus den künstlerischen, sozialen und medizinischen Bereichen: „Für die ist es viel schwieriger etwas dazuzuverdienen. Da helfen 300 Euro netto schon enorm.“ Bei ihr sind bereits in den vergangenen Jahren viele Nachfragen eingegangen, jetzt endlich kann sie die gute Nachricht verkünden, dass die HAW Hamburg dabei ist.