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„Frauen haben einen anderen Führungsstil“

Der Zonta Club Koblenz I um Präsidentin Dr. Danièle Perrier fördert seit 2012 an der WHU – Otto Beisheim School of Management. Aktuell profitiert davon Kateryna Mishina, die mit ihren 22 Jahren bereits einen beeindruckenden Kurs eingeschlagen hat. 

Der Zonta Club Koblenz I fördert seit 2012 das Deutschlandstipendium an der namhaften Wirtschaftshochschule WHU – Otto Beisheim School of Management. Aktuell profitiert davon Kateryna Mishina, die mit ihren 22 Jahren bereits einen beeindruckenden Kurs eingeschlagen hat. Im Interview berichten die Zonta Club-Präsidentin Dr. Danièle Perrier und die Deutschlandstipendiatin, wie wichtig Frauen in Führungspositionen und wie wirkungsvoll lebendige Netzwerke sind. 

Frau Dr. Perrier, Zonta International engagiert sich unter anderem dafür, die berufliche Stellung der Frau zu verbessern. Welchen Beitrag leistet das Deutschlandstipendium?

Perrier: Wir unterstützen Frauen, die ein Studium wählen, das einer Männerdomäne angehört. Wir setzen uns aber auch generell dafür ein, dass Frauen Qualifikationen erhalten, die ihnen die Tore zu Führungspositionen öffnen – zu denselben Konditionen wie ihren männlichen Kollegen. Das Deutschlandstipendium hat einen sehr guten Ruf und erlaubt es uns, mit beschränkten Mitteln eine optimale Investition in die Zukunft einer talentierten jungen Frau zu tätigen.

Mit Frau Mishina unterstützen Sie eine echte Macherin. Was gefällt Ihnen an ihr?

Perrier: Bisher haben wir sie nur durch Telefonate und schriftliche Berichte kennenlernen können, weil sie viel im Ausland war. Wir werden uns aber bald persönlich treffen. Was wir schon jetzt an ihr schätzen, ist ihr unternehmerischer Geist und ihre Offenheit, mit der sie Herausforderungen begegnet, ihr Wille zu lernen und ihre Begeisterung – das sind positive Eigenschaften, die uns das Gefühl geben, dass sie ihren Weg erfolgreich gehen wird.

Sie haben in Ihrem Leben schon einige Auszeichnungen erhalten, Frau Mishina. Welche Bedeutung hat für Sie das Deutschlandstipendium?

Mishina: Es ist eine Anerkennung meiner Leistungen und eine Motivation, meine Ziele weiter zu verfolgen. Durch die Aufnahme in das Programm habe ich die Möglichkeit, mich durch Netzwerke mit anderen Stipendiaten auszutauschen. Daraus sind schon ein paar sehr interessante Gespräche entstanden. Natürlich ist eine solche Auszeichnung auch immer ein großer Vorteil bei Bewerbungen. Auf das Deutschlandstipendium wurde ich auch im Ausland schon mehrfach angesprochen.

Ist es für Sie etwas Besonderes, von einem Zonta Club gefördert zu werden?

Mishina: Ja, das fand ich von Anfang an toll. Ich kannte Zonta International schon vom Fulbright-Stipendienprogramm, an dem ich in den USA teilgenommen habe. Ich habe hohe Ambitionen, was meinen akademischen und beruflichen Werdegang angeht. Deshalb ist es besonders motivierend, von erfolgreichen Frauen gefördert zu werden. Was ich an solchen Netzwerken schön finde, sind die persönlichen Gespräche. Ich erhoffe mir, dass wir uns offen über Fragen zum Berufsleben austauschen können.

Wie stellen Sie sich Ihre berufliche Zukunft denn vor?

Mishina: Ich würde nicht sagen, dass ich eine klassische BWLer-Laufbahn einschlagen werde. Meine Leidenschaft im wirtschaftlichen Bereich ist Entrepreneurship, meine andere Leidenschaft jedoch ist Medizin. Diese beiden Dinge möchte ich miteinander verknüpfen. Deshalb beginne ich nach meinem Bachelorabschluss in International Business Administration an der WHU noch ein Medizinstudium. Später sehe ich mich dann in einem innovativen Unternehmen im Gesundheitsmarkt.

Frau Perrier, warum sind starke weibliche Führungspersönlichkeiten wie Frau Mishina wichtig für die Zukunft?

Perrier: Ohne verallgemeinern zu wollen: Frauen haben einen anderen Führungsstil. Sie können genauso kämpferisch sein wie Männer, aber sie kämpfen für andere Ziele. Sie sind sicher vorsichtiger, wenn es darum geht über Krieg und Frieden zu entscheiden. Frauen sind oft bereit, noch viel mehr zu investieren als ihre männlichen Kollegen, um die entsprechende Anerkennung zu erhalten. Auf lange Sicht kann ich mir nur eine Welt vorstellen, in der Frauen und Männer die gleichen Rechte und Pflichten haben –  natürlich unter Berücksichtigung der Differenzen.

Stand: Mai 2018