„Es ist sehr bereichernd, etwas Gutes zu tun“
Beate Konrad möchte jungen, engagierten Frauen den Rücken stärken. Als Privatförderin unterstützt sie Nora Dudene. Die 24-jährige Deutschlandstipendiatin setzt sich neben ihrem Studium unter anderem für die Stiftung „Manager ohne Grenzen“ ein.
Beate Konrad, Vorsitzende der Frauenunion und Gemeinderätin im unterfränkischen Haibach, möchte jungen, engagierten Frauen den Rücken stärken. Als Privatförderin unterstützt sie Nora Dudene. Die 24-jährige Deutschlandstipendiatin bereitet ihren Master in International Management an der Hochschule Aschaffenburg vor und engagiert sich unter anderem für die Stiftung „Manager ohne Grenzen“. Was sie verbindet, erzählen die beiden Frauen im Interview.
Frau Konrad, warum engagieren Sie sich für das Deutschlandstipendium?
Konrad: Meine Tochter wurde während ihres Studiums an der Westfälischen Hochschule gefördert. Das Deutschlandstipendium hat ihr viel gebracht, weshalb ich etwas zurückgeben möchte. Mir gefällt, dass der Staat und die privaten Förderer die Leistungen der Studierenden gemeinsam anerkennen. Diese Bestätigung von außen ist viel wert. Ich fördere zusammen mit einem anderen Mitglied der Frauenunion. Dass wir eine junge Frau unterstützen, liegt uns besonders am Herzen.
Diese junge Frau sind Sie, Frau Dudene. Wozu verhilft Ihnen die Förderung?
Dudene: Sie erleichtert mir zunächst die Finanzierung meiner Lebenshaltungskosten. Darüber hinaus ermöglicht mir das Deutschlandstipendium auch die Vernetzung mit den Förderern und anderen Studierenden meiner Hochschule. Ich habe viele Kommilitonen kennengelernt, die interessante Projekte betreiben und stark engagiert sind. Diese wertvollen Kontakte werden mir auch in Zukunft erhalten bleiben.
Während Ihres Bachelorstudiums wurden Sie von einem Unternehmen gefördert, jetzt haben Sie eine Privatförderin an Ihrer Seite. Was sind die Vorzüge?
Dudene: Ich finde es wichtig, dass interessante Persönlichkeiten wie Beate das Deutschlandstipendium unterstützen. Die Förderung hat dadurch einen stärkeren persönlichen Aspekt. Ich habe Beate bei der Stipendienübergabe kennengelernt. Die Chemie hat direkt gestimmt. Uns verbindet unser gesellschaftliches Engagement. Beate ist in ihrer Region an vielen wichtigen Projekten beteiligt, ich engagiere mich mit vollem Einsatz bei „Manager ohne Grenzen“.
Was machen Sie dort?
Dudene: Die Organisation arbeitet nach dem Konzept „Hilfe zur Selbsthilfe“. Wir unterstützen kleine und mittelständische Unternehmen in Entwicklungsländern in den Bereichen Organisations- und Unternehmensentwicklung sowie -strategie. Während meines letzten Einsatzes in Sambia wurden wir bei dem Besuch einer Schule außerdem mit dem Thema Unterernährung konfrontiert. Aktuell arbeiten wir in einem kleinen Team an einem Konzept, das die Versorgung der Schüler gewährleisten und ihnen wertvolles Wissen vermitteln soll. Es ist sehr befriedigend und bereichernd, die Ergebnisse der eigenen Arbeit zu sehen und etwas Gutes zu tun.
Engagement ist Ihnen beiden wichtig – genauso wie den Hochschulen bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums. Ein guter Ansatz?
Konrad: Ja. Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich jeder immer mehr in sein eigenes Befinden zurückzieht. Es gibt kaum noch Leute, die Verantwortung übernehmen wollen. Nora ist eine taffe junge Frau, die genau weiß, was sie will. Ich finde es toll, dass sie sich engagiert. Den Freiraum dafür hat sie auch, weil sie das Deutschlandstipendium hat.
Dudene: Ich finde es sehr wichtig, dass soziales Engagement berücksichtig wird. Dadurch werden vor allem Persönlichkeiten belohnt und entlastet, die sich in besonderem Maße in die Gesellschaft einbringen. Durch dieses Auswahlkriterium wird auch das Bewusstsein für die Bedeutung von sozialen Aspekten gefördert.
Sie haben viel gemeinsam. Was können Sie voneinander lernen?
Dudene: Wir übernehmen beide gerne Verantwortung und es macht uns Spaß, Zeit und Kraft in unsere Projekte zu investieren. Neben Beates fachlichen Kompetenzen kann ich auch von ihrer guten Vernetzung profitieren. Ich bin mir sicher, dass sie mich bei meinen Projekten unterstützen kann.
Konrad: Ich hatte vorher nie etwas von „Manager ohne Grenzen“ gehört. Als Nora mir erzählt hat, dass sie dort mitarbeitet, war ich restlos begeistert und verfolge ihre Aktivitäten seitdem mit großem Interesse. Ich bewundere, dass Nora keine Angst hat, auf Neues zuzugehen und sich solchen Aufgaben stellt. Frauen wie sie brauchen wir in unserer Gesellschaft einfach.
Stand: Mai 2018